Der Uhudler ist eine österreichische Weinsorte und war lange Zeit verboten. Heute gilt er jedoch als eine Spezialität fast schon als „Kult-Wein“, obwohl er nicht als Qualitätswein bezeichnet werden darf. Der Uhudler stammt aus der Zeit nach dem großen Reblausbefall um 1860. In diesem Jahr wurde die Reblaus nach Europa verschleppt und erreichte vor 1870 Österreich. Nach den Ausfällen der europäischen Rebsorten durch die Reblaus wurde versucht, anderwertig Wein zu gewinnen. Im Zuge dessen wurden Amerikanerreben (z.B. Concord, Elvira, Noah Grün, Othello Blau, Isabella und Ripotella) nach Europa importiert, da diese gegen die Reblaus resident waren. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Veredlung eingeführt, bei der Amerikanerreben als Unterlage dienen und Europaerreben den früchtetragenden Teil bieten. Nur einige wenige Winzer ließen die Reben aus Übersee in ihrer ursprünglichen Form gedeihen und bezeichneten sie als „Direktträger“. Diesen wenigen Weinbauern verdanken mir es das wir heute diesen sagenumworbenden Wein genießen können. Alle Mischungen aus diesen so genannten Direktträgern werden unter dem Namen Uhudler verkauft.
Lange wurde behauptet, dass der Wein von Direktträgern einen hohen Anteil an Fuselölen und Methanol enthalte und daher gesundheitsschädlich sei. In den 70er Jahren wurde in Österreich der Uhudler als Haustrunk beschränkt. Die Produktion für den Eigenverbrauch war erlaubt. Mitte der 80er Jahre wurde der Begriff „Haustrunk“ im Zuge der enormen Verschärfung des österreichischen Weingesetzes aufgrund des Weinskandals aus dem Weingesetz gestrichen, womit der Uhudler verboten war. Bis zu Beginn der 90er Jahre hielt dieser Umstand an. In dieser Zeit wurden tausende Liter Uhudler (vor allem im Südburgenland) von Kellereiinspektoren ausgeleert und kanalisiert. Einer der berühmtesten Uhudlerweinbauernvertreter dieser Zeit war der legendäre Heiligenbrunner „Rübezahl“, Johann Trinkl, der für den Erhalt dieses Weines kämpfte. Im Jahre 1992 wurde der Wein wieder legalisiert und der Direktträgerwein in das Weingesetz aufgenommen und als Tafelwein anerkannt.
Der Name Uhudler
Die Abstammung des Namens wird folgendermaßen erklärt: Nachdem der Wein hergestellt worden war und die Männer auch schon gekostet hatten und dann mit Ringen unter den Augen zu ihren Frauen kamen, sagten diese zu ihnen: „Du schaust ja aus wie ein Uhu!“
Geschmack & Wirkung
Je nach Sorte und Herkunft variiert die Farbe von einem blassen Stroh- bis Hellgelb beim weißen Uhudler. Zartes Rosa, helles Kirschrot bis hin zu Ziegelrot kann die Farbpalette der blauen Trauben hervorbringen.
Im Duft erinnert der Uhudler an Erdbeeren, Ribisel oder auch Himbeeren, manchmal an frisch gelesenen Trauben (die Trauben sind auch als Tafeltrauben köstlich und sehr süß).
Im Abgang merkt man die Säure auch deutlich (ist nicht jedermanns Geschmack), aber das macht den Reiz der Sache erst aus. Im Prinzip ist der Uhudler der perfekte Sommerwein und paßt so richtig zu deftige Speisen.
Biologisch
Da der Uhudler ein Direktträger und äußerst resistent gegen die Reblaus und Pilzkrankheiten ist werden beim Anbau auch kein chemischer Pflanzenschutz notwendig. Er ist also ein reines Naturprodukt. Nur wenn man Mitglied im Verein „Freunde des Uhudlers“ ist und der Wein der sensorischen und analytischen Prüfung besteht, erhält man die originale Etikette und man darf ihn offiziell als Uhudler verkaufen. Unser Uhudler wird aus denn Sorten Concordia, Ripotella hergestellt.